Wieso gibt es Sterilitätsprobleme?

Veröffentlicht: 16 März 2017|Aktualisiert: 30 November 2020|

Viele Paare, die sich ein Kind wünschen, fürchten insgeheim, dass ihr Wunsch nicht in Erfüllung geht. Berechnungen zufolge leiden 10-15% aller Paare im zeugungsfähigen Alter unter Sterilität.

Eine Schwangerschaft ist nicht so einfach wie wir annehmen. Es genügt nicht immer, Geschlechtsverkehr kurz vor dem Eisprung zu haben, um schwanger zu werden, denn die die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen ist relativ schwach ausgeprägt: bei einem Paar, bei dem beide Partner unter 35 Jahre alt sind und keine Unfruchtbarkeitsfaktoren aufweisen, beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung innerhalb eines Zyklus nur 18-35%. Außerdem geht die Fruchtbarkeit der Frau mit zunehmendem Alter deutlich zurück. So beträgt die Befruchtungswahrscheinlichkeit einer Frau im Alter von 35 Jahren 10%, und im Alter von 40 Jahren nur noch 5%.

Wenn sich ein Paar ein Baby wünscht, aber die Schwangerschaft immer länger auf sich warten lässt, werden Zweifel laut und die Frage nach Unfruchtbarkeit oder Sterilität kommt auf. Wenn ein Paar ein Jahr oder länger häufigen ungeschützten Geschlechtsverkehr ohne Befruchtung gehabt hat, empfehlen wir die Durchführung einer Sterilitätsprüfung, denn auch unter normalen Umständen ist eine Schwangerschaft in diesem Zeitraum alles andere als einfach.

Sehen wir im Folgenden eine detaillierte Abhandlung der verschiedenen Bedingungen unter denen Sterilität auftreten kann.

Sterilität und Unfruchtbarkeit werden häufig miteinander verwechselt. Deshalb sollten zunächst einmal beide Begriffe voneinander abgrenzt werden. Nach dem Wörterbuch sind beide Wörter in etwa synonym. Aus medizinischer Sicht beschreiben zwar beide Termini Schwierigkeiten bei der Zeugung, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung.

Sterilität ist die Unfähigkeit, auch nach häufigem Geschlechtsverkehr ohne Verhütungsmittel eine Schwangerschaft zu erzielen. Mit anderen Worten: die Eizelle wird nicht befruchtet und die Schwangerschaft tritt nicht ein.

Eine Unfruchtbarkeit liegt dagegen vor, wenn eine Schwangerschaft zwar eintritt, aber nicht durch die Geburt eines gesunden Kindes abgeschlossen werden kann. In diesem Fall mündet die Schwangerschaft entweder in einer Fehl- oder einer Totgeburt. Folglich ist die Sterilität einer der Gründe für Unfruchtbarkeit.

Von einer Sterilität oder Unfruchtbarkeit wird ausgegangen, wenn ein Paar nach einem Jahr mit häufigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr zum Zweck der Befruchtung kein lebendiges Kind zur Welt bringen kann.

Bei der Sterilität wird zwischen primärer und sekundärer Sterilität unterschieden. Eine primäre Sterilität liegt vor, wenn ein Paar niemals eine Schwangerschaft erzielt hat. Von einer sekundären Sterilität spricht man, wenn ein Paar bereits Kinder hat oder wenn es eine oder mehrere Schwangerschaften hinter sich hat, die aber nicht zufriedenstellend verlaufen sind.

Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Unfruchtbarkeit oder Sterilität bei der Frau führen können. Der Großteil ist irreversibel, wobei jedoch durch anatomische Veränderungen bedingte Probleme durch einen chirurgischen Eingriff gelöst werden können. Es zeigt sich immer deutlicher, dass die Qualität der Eizellen eine entscheidende Rolle spielt und in engem Zusammenhang mit dem Alter einer Frau steht. Die Eizellqualität und damit auch die Fruchtbarkeit nimmt mit zunehmendem Alter der Frau ab.:

  • Ovarielle Ursachen: Hiermit sind alle Fälle gemeint, bei denen es nicht zu einem Eisprung kommt. Dieser Umstand lässt sich normalerweise auf hormonelle Unregelmäßigkeiten aufgrund von Fehlfunktionen oder Überproduktion einer der Regulatoren oder Botenstoffe im endokrinen System zurückführen: polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS), Anovulation, ovarielle Insuffizienz, vorzeitige Menopause.
  • Uterine Ursachen: Uterine Ursachen führen häufig zu Unfruchtbarkeit und nur selten zu Sterilität. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Anomalien und Erkrankungen der Gebärmutter, die angeboren oder erworben sein und zu wiederholten Fehlgeburten führen können: Deformationen der Gebärmutter (Verdoppelung der Gebärmutter oder von Teilen der Gebärmutter, Scheidewand); erworbene Ursachen (Polyp, Myom, Verwachsung, Endometritis).
  • Tubare Ursache: Unter diesem Begriff versteht man alle Anomalien und Störungen der Eileiter, die das Aufeinandertreffen von Eizelle und Spermium verhindern: Fehlen, Undurchlässigkeit oder Verklebung der Eileiter; Salpingitis
  • Zervikale Ursachen: In diesem Fall lässt sich die Ursache auf anatomische oder funktionale Veränderungen des Gebärmutterhalses zurückführen, die die richtige Wanderung der Spermien Richtung Gebärmutter und Eileiter bei ihrer Annäherung an die Eizelle verhindern: Undurchlässigkeit des Gebärmutterhalses (Polypen, Zysten), vorausgegangener chirurgischer Eingriff (Konisation).
  • Genetische Ursachen: Chromosomenanomalien, die zu spontanen Fehlgeburten führen.

Nachfolgend finden Sie einige Ursachen für eine Sterilität beim Mann:

  • Genetische Ursachen: Der Großteil lässt sich – direkt oder indirekt – auf Anomalien im Sperma zurückführen: Mukoviszidose, Anomalien des Karotyps wie das Klinefelter-Syndrom, Translokationen,usw.
    In den meisten Fällen männlicher Unfruchtbarkeit und geringer Spermaqualität gibt es keine eindeutigen Gründe, die mit heutigen Diagnoseverfahren identifiziert werden könnten. Man spekuliert, dass die Mutationen des Chromosoms Y eine wichtige Rolle spielen könnten.
  • Anatomische Ursachen: Verklebungen der Samenleiter, durch die das Sperma passiert, können zu Sterilität führen, weil sie den Austritt der Samenflüssigkeit teilweise oder vollständig blockieren. Einige dieser Anomalien können angeboren sein (bereits bei der Geburt vorliegend) oder erworben werden (Infektionen, Narben nach chirurgischen Eingriffen im Urogenital-Trakt).
  • Umweltfaktoren: Der Lebensstil kann die Menge und die Qualität der Spermatozyten verringern (Tabak, Alkohol, andere Drogen).
  • Andere Arten von Krankheiten: Es gibt Krankheiten, die nach der Geburt auftreten und die männliche Sterilität beeinflussen können: z.B. Infektion durch das Parotitisvirus (Mumps); hormonelle Fehlfunktionen

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass beide Partner steril sind, so dass der Eintritt einer Schwangerschaft sowohl aufgrund der weiblichen Unfruchtbarkeit als auch der männlichen Zeugungsunfähigkeit erschwert wird. In anderen Fällen wird vermutet, dass immunologische oder genetische Ursachen dafür verantwortlich sein können. Es kann auch sein, dass beide Personen unabhängig voneinander fruchtbar sind, sie aber als Paar Schwierigkeiten haben, ein Kind zu zeugen.

In ungefähr 10% der Fälle lassen sich durch die normale Sterilitätsuntersuchung keine Anomalien feststellen. In solchen Fällen sind wahrscheinlich Anomalien vorhanden; diese lassen sich jedoch durch konventionelle Untersuchungsmethoden nicht nachweisen.

Eine Sterilität kann durch mehrere Maßnahmen verhindert werden. Die Vermeidung von ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern verhütet Geschlechtskrankheiten, die ihrerseits zur Sterilität führen können. Weitere Maßnahmen sind eine Impfung gegen Mumps oder die Kontrolle der eigenen Ernährung und des Gewichts sowie im Allgemeinen ein gesundheitsbewusster Lebensstil.

Wir von Eugin möchten Paaren mit Sterilität oder Unfruchtbarkeit helfen, dass ihr Kinderwunsch in Erfüllung geht. Unser Team aus hochrangigen Fachkräften und Experten kann mithilfe der neuesten Technologien der Branche die individuellen Ursachen der Sterilität ermitteln und die besten Lösungen für jeden Einzelfall aufzeigen.

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