Erzählen Sie es ihm bald

Veröffentlicht: 18 November 2014|Aktualisiert: 22 April 2022|Über assistierte Reproduktion.|

Artikel von Kate Brian, Journalistin und Autorin von 4 Büchern zum Thema Mutterschaft und Fruchtbarkeit

Wie und wann man seinen Kindern von ihrer Zeugung erzählen sollte, kann für Eltern, die sich zur Familiengründung einer Behandlung der assistierten Reproduktion unterzogen haben, ein schwieriges Thema sein. Wenn Sie auf eine Eizellen- oder Samenspende zurückgegriffen oder sich für eine In-vitro-Fertilisation entschieden haben, machen Sie sich vielleicht Sorgen darüber, wie Sie einem kleinen Kind ein so komplexes Thema erklären sollen. In den meisten Fällen jedoch ist es weitaus weniger problematisch, dem Kind frühzeitig davon zu erzählen, als viele Eltern glauben.

Ihre eigene Erfahrung

Die Gefühle, die Sie als Vater oder Mutter in Bezug auf die Zeugung Ihres Kindes haben, stehen häufig in Zusammenhang mit Ihren Gefühlen in Bezug auf Ihre eigenen Fruchtbarkeitsprobleme. Sich einer Behandlung zu unterziehen, kann eine unangenehme, schmerzhafte Erfahrung gewesen sein und möglicherweise fällt es Ihnen schwer, das scheinbare Stigma, nicht auf natürliche Weise ein Kind zeugen zu können, abzuschütteln. Vielleicht wollen Sie auch gar nicht an diesen Prozess zurückdenken, wenn Sie ihn erst einmal hinter sich gelassen haben, und die Aussicht darauf, Ihrem Kind davon zu erzählen, kann Erinnerungen wachrufen, die Sie lieber verdrängt hätten. Denken Sie daran, dass die Behandlung nur für Sie mit unangenehmen Erinnerungen verbunden ist. Aus Sicht Ihres Kindes wird das, was Sie ihm erzählen, stets eine Geschichte mit einem guten Ausgang sein.

Wo soll ich anfangen?

Mütter und Väter glauben häufig, dass ihr Kind noch zu klein ist, um verstehen zu können, was eine Zeugung durch assistierte Reproduktion bedeutet. Sie befürchten, unweigerlich auch Einzelheiten zu Sex und Fortpflanzung mit ihm besprechen müssen, die sie ihm so früh eigentlich noch nicht erzählen wollten. Tatsächlich kann einem Kind zu erzählen, dass „ein Arzt Mama und Papa dabei geholfen hat, ein Kind zu bekommen, indem er ihre Samenkörner zusammengeführt hat“ oder „indem er die Samenkörner eines freundlichen Spenders verwendet hat“für das Kind viel einfacher zu verstehen sein, als die „natürliche“ Fortpflanzung!

Viele Eltern machen sich auch Sorgen um die Folgen, die es dafür haben kann, wie ihr Kind von anderen behandelt wird, und befürchten, dass sie es ungewollt isolieren. Eine Zeugung durch assistierte Reproduktion und Behandlungen mit einer Spende sind heutzutage etwas ganz Normales und die Meinung der Gesellschaft zu diesen Themen hat sich bedeutend weiterentwickelt. Noch vor dreißig Jahren war ein Kind, das durch assistierte Reproduktion gezeugt wurde, etwas Ungewöhnliches, doch heute kennen die meisten Menschen jemanden, der sich einer entsprechenden Behandlung unterzogen oder Ei- oder Samenzellen gespendet hat. Eine auf diese Art erfolgte Zeugung ist daher keine Seltenheit mehr.

Wie früh kann ich es meinem Kind erzählen?

Das einzige Problem dabei, ein Alter festzulegen, in dem Sie mit Ihrem Kind über dieses Thema sprechen wollen, sich mit ihm an den Tisch zu setzen und ein Gespräch zu beginnen, besteht darin, dass Ihr Kind glauben wird, dass hier etwas Ungewöhnliches vorgeht und sich wahrscheinlich der Ängste bewusst wird, die Sie dabei plagen, es ihm zu erzählen. Es gibt keinen Grund, nicht von Geburt an mit Ihrem Kind darüber zu sprechen und ihm zu erzählen, dass es etwas ganz Besonderes ist und Sie es sich sehr gewünscht haben – noch bevor es die nötigen sprachlichen Fähigkeiten entwickelt hat, um das Gesagte verstehen zu können. Wenn das Kind älter wird, wird sich die Art und Weise, wie Sie mit ihm über dieses Thema sprechen, weiterentwickeln und detaillierter werden.

Wenn Sie auf eine Eizellen- oder Samenspende zurückgegriffen haben, kann es Ihnen schwieriger erscheinen, mit Ihrem Kind darüber zu sprechen. Eine ganz einfache Erklärung zu „der freundlichen Frau“ oder „dem freundlichen Mann“, der/die Ihnen seine/ihre Samen geschenkt hat, damit Sie Ihr Wunschkind bekommen konnten, kann dem Kind bereits von Geburt an erzählt und nach und nach an die Entwicklungsstufe des Kindes angepasst und erweitert werden.

Ein Wunschkind

Natürlich ist die Entscheidung, wann Sie Ihrem Kind hiervon erzählen möchten, eine ganz persönliche, doch der Vorteil davon, dies frühzeitig zu tun, liegt darin, dass es seine Zeugung stets als einen festen, ganz normalen Bestandteil seiner selbst akzeptieren wird. Wenn die Eltern hingegen warten, bis das Kind ein Teenager oder sogar bereits erwachsen ist, kann eine schwierige Situation auftreten: Der/die Jugendliche kann zu dem Glauben verleitet werden, dass es in seiner/ihrer Familie ein wichtiges Geheimnis gab, das ihm vorenthalten wurde.

Für ein Kind ist es das Wichtigste, geliebt zu werden. Zu wissen, dass seine Eltern alles in ihrer Macht stehende getan haben, um es zu bekommen, oder zu hören, wie froh sie waren, als sie erfahren haben, dass ihr Wunschkind endlich auf dem Weg war, kann eine bestärkende, positive Erfahrung für das Kind sein.

Ressourcen

  • Der Familienverband The Donor Conception Network hat das Buch Telling and Talking (erhältlich in englischer Sprache) veröffentlicht, das sich an Eltern von mithilfe einer Spende gezeugten Kindern im Alter zwischen 0 und 7 Jahren wendet.
  • Dieser Verband hat auch den Film A different story… gedreht, in dem Menschen, die durch assistierte Reproduktion und Spenden zur Welt kamen, von ihren Erfahrungen berichten und erzählen, was dies für sie bedeutet.
  • Die Klinik Eugin bietet seinen Patienten das Bilderbuch El misterio de las semillas de bebé (dt.: Das Geheimnis der Babysamen) an. Es ist sehr gut geschrieben und erklärt in kindgerechter Sprache welche verschiedenen Zeugungsarten es gibt.

 

Kate Brian
Schriftstellerin und Journalistin
Kate Brian ist Journalistin, Schriftstellerin und Autorin von vier Büchern zum Thema Mutterschaft und Fruchtbarkeit, u.a. The Complete Guide to IVF. Nachdem sie sich selbst einer In-vitro-Fertilisation unterzogen hatte, fing Kate an, aus Patientinnensicht über das Thema Unfruchtbarkeit zu schreiben.

Derzeit arbeitet Kate mit verschiedenen Medien als Expertin zum Thema Fruchtbarkeit zusammen und hat ein eigenes Blog, auf dem sie die neuesten Berichte und Meinungen rund um das Thema Fruchtbarkeit sowie nützliche Ratschläge und Ressourcen für Menschen, die versuchen, ein Baby zu bekommen, postet.

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