Gynäkologische Endoskopie

Veröffentlicht: 16 März 2017|Aktualisiert: 30 November 2020|

Die gynäkologische Endoskopie ist eine chirurgische Technik, die speziell konstruierte optische Instrumente zur Diagnose der häufigsten Beschwerden und Pathologien der Frau einsetzt. Einige Beispiele sind bestimmte Ursachen der Unfruchtbarkeit, kleine vaginale Blutungen oder Polypen in der Gebärmutterschleimhaut. Die verwendeten Techniken sind die Hysteroskopie und die Laparoskopie.

Die Endoskopie ist die direkte Beobachtung eines Organs oder eines Hohlraums mithilfe eines Endoskops, das entweder durch die natürlichen Öffnungen des Körpers oder durch kleine Schnitte eingeführt wird. Hierdurch werden genauere und verlässlichere Informationen als bei externen Untersuchungstechniken gewonnen.

Die gynäkologische Endoskopie in ihrer heutigen Form wurde durch die bedeutenden technologischen Fortschritte der letzten Jahre möglich gemacht, die immer kleinere und feinere Untersuchungsgeräte hervorgebracht haben.
Wenn einmal ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig ist, können die Nebenwirkungen durch hochwirksame Narkosemittel der letzten Generation auf ein Minimum reduziert werden. Dank ihrer kurzen Wirkungsdauer sind diese Mittel für den ambulanten Einsatz optimal geeignet. Die neuen Entwicklungen haben auch das Aufkommen der so genannten minimalinvasiven Chirurgie begünstigt, die ihre Eingriffe mithilfe kleiner Einschnitte ambulant vornimmt.

Die ambulante gynäkologische Chirurgie ist eine moderne Disziplin, die die Fortschritte der gynäkologischen Endoskopie und der minimalinvasiven Chirurgie zusammenbringt. Die Eingriffe werden ambulant vorgenommen; eine stationäre Einweisung ist nicht erforderlich. Die Patientinnen erholen sich nach dem Eingriff schnell und können ihre täglichen Aktivitäten unverzüglich fortsetzen.

Aus Sicherheitsgründen werden die Eingriffe in einem voll ausgestatteten Operationssaal unter Verwendung einer örtlichen oder regionalen Narkose oder einer Sedation (einer oberflächliche Vollnarkose von kurzer Dauer) vorgenommen.

Die ambulante gynäkologische Chirurgie verwendet optische Geräte wie das Hysteroskop, welches durch den Gebärmutterhals eingeführt wird, oder las Laparoskop, das durch einen winzigen Schnitt im Bauchnabel eingeführt wird.

Die diagnostische Hysteroskopie

Die diagnostische Hysteroskopie ermöglicht einen direkten Einblick ins Innere der Gebärmutterhöhle (Matrix). Hierzu wird ein kleines Teleskop mit einer Dicke von nur 4 mm, ein so genanntes Hysteroskop, durch den Gebärmutterhals ins Innere der Gebärmutter eingeführt.

Da das Hysteroskop durch die natürliche Öffnung des Gebärmutterhalses eingeführt wird, kann auf Einschnitte und Nähte verzichtet werden. Auch eine Narkose ist normalerweise nicht vonnöten; in bestimmten Fällen genügt eine lokale Narkose. Der Eingriff dauert 20-30 Minuten und wird ambulant durchgeführt.

Chirurgische Hysteroskopie

Wenn beispielsweise ein Polyp aus der Gebärmutterschleimhaut entfernt werden muss, kann er mithilfe der chirurgischen Hysteroskopie durch einen technisch einfachen Eingriff eliminiert werden. Dieser wird oftmals unter lokaler oder regionaler Narkose vorgenommen.

Hierbei wird ein chirurgisches Hysteroskop verwendet, über das die für den Eingriff notwendigen Instrumente in die Gebärmutter eingeführt werden. Mithilfe dieser Technik können nicht nur Polypen, sondern auch andere Gebärmutterschleimhaut- oder Uterusprobleme, wie z.B. Myome eliminiert werden.

Die Laparoskopie ist eine minimalinvasive chirurgische Technik, die den Zugang zur Bauchhöhle ermöglicht, ohne dass diese über einen chirurgischen Schnitt geöffnet werden muss.
Bei diesem Verfahren wird die Patientin sediert. Nach dem Eingriff stellt sich eine rasche Erholung ein, und die Patientin kann bereits nach 2-3 Stunden wieder entlassen werden. Die Laparoskopie ermöglicht die visuelle Untersuchung der inneren Geschlechtsorgane der Frau wie der Gebärmutter, der Eierstöcke oder der Eileiter und damit die Diagnose bestimmter Beschwerden wie etwa von chronischen Beckenschmerzen oder Sterilität.

Ein Vorteil der endoskopischen gynäkologischen Chirurgie ist die bessere und schnellere Erholung der Patientin im Vergleich zur klassischen Chirurgie. Der Eingriff ist kurz und die Patientin kann schnell wieder entlassen werden. Aus diesem Grund ist auch das Risiko von postoperativen Infektionen geringer.

Außerdem ist die endoskopische gynäkologische Chirurgie kostengünstiger, denn die Eingriffe brauchen nicht einer großen Klinik vorgenommen zu werden; eine kleinere chirurgische Einrichtung genügt bereits.

Die endoskopische gynäkologische Chirurgie verwendet moderne und ausgefeilte Operationstechniken, und die Narkoseverfahren ermöglichen eine rasche Erholung der Patientin und haben sehr geringe Nebenwirkungen.

Mithilfe der gynäkologischen Endoskopie kann der Ursprung von vaginalen Blutungen oder anatomischen Veränderungen ohne chirurgischen Eingriff ermittelt werden. Die Anwendungen sind:

  • Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Atrophien oder Hyperplasien).
  • Polypen in der Gebärmutterschleimhaut.
  • Verwachsungen der Gebärmutterschleimhaut.
  • Gebärmutter-Septum oder Fehlbildungen der Gebärmutter.
  • Myome (gutartige Tumoren).

Mithilfe der endoskopischen gynäkologischen Chirurgie können die folgenden Befunde ohne stationäre Einweisung operiert werden:

  • Endometriosen
  • Gebärmuttertumore
  • Ektopische Schwangerschaften
  • Die gynäkologische Endoskopie ist die sicherste Methode zur Ligatur der Eileiter.
  • Sie ist eine sehr wirksame Diagnosetechnik in bestimmten Fällen von Unfruchtbarkeit.

Der Artikel zeigt, dass der technologische Fortschritt bei der Weiterentwicklung der Medizin und der wissenschaftlichen Forschung unabdingbar ist. Bei der endoskopischen Chirurgie hat der Einsatz kleinster Geräte, mit denen im Köperinneren minimalinvasive Eingriffe vorgenommen werden können, die Lebensqualität der Patientinnen entscheidend verbessert.

Der Einsatz der gynäkologischen Endoskopie zu Diagnosezwecken durch erfahrene Spezialisten garantiert eine leistungsfähige und zuverlässige Interpretation der gewonnenen Bilder und reduziert gleichzeitig das Risiko von Komplikationen auf ein Minimum.

Im therapeutischen Einsatz ermöglicht die gynäkologische Endoskopie die schonende Behandlung gynäkologischer Pathologien. Die Operation ist ebenso wirksam wie bei einem konventionellen Eingriff, wirkt sich aber kaum auf die berufliche und private Aktivität der Patientin aus.

Somit ist die gynäkologische Endoskopie eine der neuartigsten, wirksamsten und schonendsten Techniken bei der Erkennung und Behandlung gynäkologischer Beschwerden.

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