Wachstumsfaktorreiche-Plasma-Technik (Plasma Rich in Growth Factors – PRGF) in der assistierten Reproduktion
Was ist das?
Die Wachstumsfaktorreiche-Plasma-Technik (Plasma Rich in Growth Factors – PRGF) ist eine neuartige Behandlung im Rahmen der regenerativen Medizin. Es ist eine aufwändigere Variante und mit besseren Eigenschaften als das so genannte plättchenreiche Plasma oder PRP und wird häufig in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt.
Bei dem Verfahren wird dem Patienten ein Präparat aus aufbereitetem Eigenblut verabreicht, das stark entzündungshemmende und geweberegenerierende Eigenschaften aufweist.
PRGF wird bei Behandlungen wie Traumatologie oder Zahnheilkunde eingesetzt und wird auch bei einigen assistierten Reproduktionsverfahren erfolgreich eingesetzt.
Welchen Nutzen hat diese Technik bei der assistierten Reproduktion?
Die PRGF-Technik wird in den Eugin-Zentren angewandt, um die Ergebnisse der assistierten Reproduktion in zwei Situationen zu verbessern, in denen ihre Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist: bei Frauen mit refraktärer dünner Gebärmutterschleimhaut, d. h. wenn die Gebärmutterschleimhaut keine ausreichende Dicke erreicht, die für die Entstehung einer Schwangerschaft unerlässlich ist, und bei Patientinnen mit fehlgeschlagener Implantation.
In beiden Fällen wird das körpereigene Plasma der Patientin, das reich an Wachstumsfaktoren ist, mit der gleichen Technik wie bei der Insemination in die Gebärmutter der Frau eingebracht (es wird mit einer dünnen Kanüle auf einfache und schmerzlose Weise übertragen). Dieser Vorgang wird bis zu drei Mal wiederholt, bevor der Embryotransfer erfolgt.
Anwendung der PRGF-Technik bei Patientinnen mit dünnem Endometrium
Als refraktäre dünne Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird eine Situation bezeichnet, in der die Gebärmutterschleimhaut nach einer Hormonbehandlung zur Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut und nach Ausschluss einer kausalen Pathologie nicht in der Lage ist, eine ausreichende Gebärmutterschleimhautdicke zu erreichen.
Es hat sich gezeigt, dass eine dünne Gebärmutterschleimhaut die Schwangerschaftsrate senkt, doch die therapeutischen Möglichkeiten zur Erhöhung der Gebärmutterschleimhautdicke bei dieser Patientengruppe sind sehr begrenzt.
Der Einsatz von PRGF wird als wirksame Alternative für Patientinnen mit refraktärem dünnen Endometrium dargestellt. Studien zeigen, dass dank dieser Behandlung die Gebärmutterschleimhaut in den meisten Fällen verdickt wird, wodurch sich die Chancen auf eine Einnistung des Embryos und auf eine sich entwickelnde Schwangerschaft erhöhen.
Selbst bei schweren Adhäsionssyndromen, wie dem Asherman-Syndrom, bei dem sich faserige Endometriumbänder bilden und in der Gebärmutterhöhle kollabieren, verbessert PRGF Berichten zufolge die Funktion des Endometriums, indem es die Fibrose verringert und die Zellregeneration fördert.
Anwendung der PRGF-Technik bei Patienten mit Implantationsversagen
Bei Frauen mit Implantationsversagen sind die therapeutischen Möglichkeiten mit nachgewiesener Wirksamkeit sehr begrenzt, so dass die Verwendung von PRGF als wirksame Alternative für diese Art von Patientinnen vorgestellt wird. Die Wirkung von PRGF auf die Gebärmutterschleimhaut dieser Patientinnen besteht in der Stimulierung ihrer Zellen, die beginnen, mehr Progesteron- und Östrogenrezeptoren abzusondern, was zur Entstehung von mehr Adhäsionsmolekülen für den Embryo führt. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Einnistung und die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Schwangerschaft.
Andere Anwendungen der wachstumsfaktorreichen Plasma-Technik
Es gibt noch eine andere Art der Anwendung dieser PRGF-Technik, die zur Zeit noch experimentell ist und über die es derzeit viele wissenschaftliche Diskussionen gibt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das als „Verjüngung der Eierstöcke“ bezeichnet wird und eine Lösung für die Alterung der Eizellen bieten soll, denn je älter eine Frau wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie schwanger wird.
In jedem Fall ist zu bedenken, dass die Technik der Eierstockverjüngung nicht zur “Verjüngung” angewandt wird, sondern um zu versuchen, eine größere Anzahl von Eizellen zu erhalten. Das heißt, dass mit zunehmendem Alter einer Frau sowohl die Quantität als auch die Qualität ihrer Eizellen abnimmt. Mit diesem Verfahren können wir zwar die Zahl der aktiven Eizellen erhöhen, das Verfahren hat jedoch keinen Einfluss auf deren Qualität, die immer noch am Alter der Patientin gemessen wird. Daher ist die die klinische Indikation für diese Technik bei jungen Frauen gegeben.
In jedem Fall prüfen die Fachleute, die die PRGF-Technik anwenden wollen, gemeinsam mit den Patientinnen, ob diese Behandlung parallel zur assistierten Reproduktion geeignet ist.
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Eugin verfügt über ein multidisziplinäres Team von Spezialisten, die zusammenarbeiten, um die beste Behandlungsoption für jede einzelne Patientin anzubieten. Hier verfügen wir über die neuesten Technologien und Tools der künstlichen Intelligenz, wie EXPECTmore, die die Schwangerschaftschancen einer Frau genau vorhersagen können.
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